Sabine Franzelius schreibt über ihre Erfahrungen mit der Theatergruppe “Die Grünen Bananen” von ihren Anfängen bis zum Beginn der Corona-Pandemie (Oktober 2020)

Vor langer, langer Zeit in einer großen Stadt. Eine Theatergruppe mit dem lustigen Namen „Die Grünen Bananen”. Das war eine witzige Truppe. Die Schauspielerinnen und Schauspieler, sogenannte Laienschauspieler, weil keiner ein jahreslanges Schauspielstudium absolviert hatte. Sie wurden von zwei netten und  erfahrenen Schauspielerinnen, mit den wundervollen Namen Naemi und Bettina, geleitet. Das Trommeln übernahm ein gestandener Schlagzeuger und Trommler: Burchard brachte Schwung in die Truppe.

Sie versuchten ihre Vorstellungen von interessanten Theaterrollen in den altersmäßig bunt gewürfelten Haufen zu bringen. Es gab zunächst keine Textvorgaben, nur Textideen, keiner wusste, was am Ende dabei zustande kommen sollte. Alle waren mit Eifer dabei, aus den Ideen ein inhaltsreiches Theaterstück entstehen zu lassen. Jeder durfte seine eigenen Gedanken mit ins Spiel bringen. Und so entstanden wunderschöne Theaterstücke, die vor Publikum aufgeführt und mit viel Beifall bedacht wurden.

Dann vor langer Zeit brachte ein Zufall eine Frau in diese Truppe. Die Trommelgruppe hatte einen Auftritt in einer Wohneinrichtung und kein transportfähiges Auto. Sabine stellte für diesen Auftritt ihr eigenes Auto zur Verfügung und sie durfte spontan mittrommeln, ohne vorher je eine Trommel in der Hand gehabt zu haben.

Mit großer Lust und Laune besuchte Sabine seither „Die Grünen Bananen” und wurde sehr herzlich aufgenommen. Mit einer Rolle als Gräfin, eine auf deutsch gesagt “sauschwere Rolle” und mit viel Unterstützung, begann ihr Theaterleben. Aus der Gräfin wurde eine verzweifelte Frau, die versuchte einen Baum mit einer Pflaume in ihre Handtasche zu bekommen. Sie scheiterte kläglich, doch das Publikum fand es lustig.

Die Theatergruppe wollte auch ernste Themen in ihrem Repertoire spielen. Es entstand ein Stück über Menschenrechte. Der Klimawandel sollte Inhalt des nächsten Stückes werden. Der buntgewürfelte Laienschauspielerschwarm wurde zu Eisbär, Robe, Schneeleopard, Löwe, Pinguin, Zebra, Schwein und Co. Die Landtiere verschlug es nach einem Titanic-Unglück ins Eismeer. Aus dem Schneeleopard wurde eine gealterte Eskimofrau, die ihr ganzes Leben lang nichts anderes als Eis um sich herum gesehen hatte. Dann verirrten sich Leute in die eisige Gegend die nach Erdöl suchen wollten. Das Dorf kämpfte energisch gegen diesen Wahnsinn. Was sie fanden, war lauter Plastikmüll. Ein gemeinsamer Protestgesang sollte das Ende des Theaterstückes sein. Wieder ein schönes Theaterstück was „Die Grünen Bananen” mit viel Energie und Spucke entstehen lassen wollten. Ein Teilauftritt brachte Neugier ins Publikum auf weitere spannende Szenen.

Doch dann wurde die ganze Welt von der Corona-Pandemie heimgesucht. Probenpausen entstanden und seither warten alle, dass „Die Grünen Bananen“ das neue Stück endlich auf die Bühne bringen können. Und natürlich dass alle gesund bleiben.